Freibad wird zur Baustelle

Mit dem Start der Badesaison beginnen Bauarbeiten im Hagenower Naturbad / Der Sprungturm neigt sich und soll gesichert werden.


Während andere Freibäder am Wochenende in die Saison starten, müssen sich die Hagenower noch wenige Wochen gedulden, um ins kühle Nass zu springen. Seit den Bauarbeiten an der Uferbefestigung im letzten Jahr neigt sich der Drei-Meter-Turm des Naturbades in der Bekow gen Wasser. Nach ersten Einschätzungen zwar nicht gefährlich, aber die Verwaltung will auf Nummer sicher gehen und den Sprungturm ab kommenden Dienstag im Boden verankern.

 

„Wir haben dort viele Kinder in der Saison. Das Risiko tragen wir nicht“, sagt Bärbel Becker, Teamleiterin für Kultur und Sport im Rathaus. Das Problem: Um den Uferbereich neu verkleiden zu können, musste 2015 das Wasser abgelassen werden. Bis weit in den November hinein dauerten die Arbeiten. Durch den fehlenden Gegendruck des Wassers und die Witterung sei es zu Verformungen gekommen. Der abgesenkte Bereich soll nun ummantelt und mit Stahlseilen nach hinten im Boden verankert werden. Der Statiker soll dazu auch nochmal angehört werden.

 

Warum nicht früher mit den Bauarbeiten begonnen werden konnte, begründet Bärbel Becker mit dem Förderantrag, der letztlich abgelehnt wurde. Den etwa 6000 Euro teuren Bau muss die Stadt nun selbst tragen. Aber auch witterungsbedingt wäre ein früherer Bau nicht sinnvoll gewesen.

 

Spätestens bis zum 15. Juni soll nun alles fertig sein. Den Baubereich abzusperren und das Bad parallel zu öffnen, würde nicht funktionieren, sagt Schwimmmeister Karl-Friedrich (Kalle) Schatz. Denn die Baumaßnahmen reichen bis ins Wasser hinein, und das könnte man nicht absperren. Zum Bedauern einiger Naturbad-Freunde. Viele würden schon fragen, wann denn nun geöffnet wird, so Kalle Schatz. Er hofft, dass die Arbeiten reibungslos verlaufen und er schon Anfang Juni die ersten Gäste begrüßen kann. Bis zu 9000 Besucher sind es in der Saison, schätzt der Bademeister. Genau kann er es nicht sagen, denn das Baden ist kostenfrei. Nur, dass es stetig mehr werden, weil die Stadt immer etwas verbessert oder neu anschafft. Zum Beispiel den Schaukelwurm.

 

„Wir sind froh, dass immer etwas investiert wird“, sagt Kalle Schatz, der seit wenigen Jahren im Sommer Bademeister und im Winter Stadtbauhofmitarbeiter ist.

 

Bis der Turm wirklich sicher steht, nutzt er die Zeit zum Saubermachen, Aufräumen, Renovieren. Das Holzgeländer muss noch gestrichen, die Spielgeräte kontrolliert, der Kiosk in Schuss gebracht und die Uferverkleidung gereinigt werden.

Danach kann die Saison losgehen. Mit Unterstützung der DRK-Wasserwacht. „Alleine würde man das gar nicht hinkriegen.“

 

Quelle:

Poststraße: Freibad wird zur Baustelle, in: Schweriner Volkszeitung (14.05.2016)

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