Sozialdemokraten diskutierten über die Zukunft

Hagenower Bürgerforum nur von wenigen besucht / Gute Erfahrungen an der Europaschule mit Integration ausländischer Kinder.


"„Zukunft beginnt vor Ort“ hatte die Hagenower SPD ihr Bürgerforum überschrieben. Und gemessen am überaus dürftigen Interesse der Bürger kann einem um die Zukunft schon ein wenig bange sein. Ganze 14 Besucher saßen da im Mecki einem hochkarätig besetztem Podium gegenüber. Rechnet man dann noch diejenigen aus dem Publikum heraus, die immer interessiert sind, die in Parteien seit jeher mitarbeiten, war das Ergebnis noch dürftiger.

 

Dabei wäre es hochinteressant gewesen zuzuhören, denn es ging keinesfalls theoretisch und hochgestochen zu. Vor allem die Leiterin der Europaschule, Sabine Janitz, schilderte in erfrischender Direktheit die Erfahrungen ihrer Einrichtung mit der Integration ausländischer Kinder. „Es muss nicht immer alles höchst korrekt ablaufen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass man die Kinder, wenn sie denn Grundkenntnisse haben, möglichst schnell in die normale Klassenverbünde schicken muss. Sicherlich muss man dann noch über die eine oder andere Sonderförderung reden, aber Kinder lernen schnell. Die Datz-Klassen sind gut, aber sie haben ihre Grenzen.“

Auch Wolfgang Schmülling, politisch der zweite Mann im Kreis nach dem Landrat, hatte einiges zum Kreis und seinen Perspektiven zu sagen. Es sei ihm um die Zukunft des Kreises überhaupt nicht bange, dafür habe die Region zuviel Potential. Dennoch gäbe es Herausforderungen, das habe die Verwaltung gelernt, z. B. bei den Flüchtlingen. Da sei die Bevölkerung z. B. beim Helfen viel schneller gewesen als es die Verwaltung vermutet hatte. Zu dem Thema steuerte auch der Bundestagsabgeordnete Frank Junge einiges bei, der über die neuen Anforderungen aus dem Teilhabegesetz berichtete. Es ging aber auch um das wichtige Thema Breitband, wo Schmülling schon ankündigte, dass es auch in Zukunft leider auch weiter Lücken geben werde. Es ging aber auch um das zentrale Thema der Arbeitsplätze. Die Zukunft der Region werde entscheidend davon abhängen, ob es den Firmen gelingt, die Arbeitskräfte zu bekommen, die man benötige. Angesichts der aktuellen Zahlen glaube er, so Schmülling, daran, dass das erste Jobcenter, dass man mangels Kundschaft auflösen müsse, wohl Hagenow sein werde."

 

 

Mayk Pohle: Sozialdemokraten diskutieren über Zukunft: Schweriner Volkszeitung (22.07.2016)

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