Hagenower Feuerwehr - neues Einsatzleitfahrzeug

Knapp 500 000 Euro für Wehren im Landkreis / Hagenow bekommt Geld für neuen Einsatzleitwagen


"Die Hagenower Feuerwehr muss dringend in ihren Fuhrpark investieren und kann das ab kommendem Jahr auch. Landrat Rolf Christiansen brachte gestern das nötige Finanzpäckchen vorbei: 34 600 Euro für ein neues Einsatzleitfahrzeug. Das alte, Baujahr ’94, erfülle längst nicht mehr die Anforderungen, sagte Wehrführer Jan Meyer. Es sei in die Jahre gekommen und mittlerweile eher ein Behelfswagen. Schon Anfang, spätestens Mitte 2017 soll dann der neue Transporter im Wert von 104000 Euro auf den Hof im Eichenweg rollen – finanziert mit weiteren knapp 52 000 Euro Kofinanzierungsmitteln und einem Eigenanteil der Stadt von 17 400 Euro.

 

Mit der Finanzspritze für Hagenow hat der Landkreis in diesem Jahr knapp 500 000 Euro Fördermittel an die Wehren in Ludwigslust-Parchim übergeben. Und die nächsten Anträge für 2017 liegen schon wieder auf dem Tisch. Wonach entschieden wird? „Wir schauen, was ist wirklich notwendig“, so Christiansen. Auch mit Blick auf die Ausstattung der Nachbarwehren. Und Hagenow als Schwerpunktwehr müsse entsprechend ausgerüstet sein, da die Kameraden bei größeren Einsätzen in der ganzen Region oft mit ausrücken.

 

Und: „Wir wollen kein Luxus, sondern nur das, was wirklich nötig ist“, ergänzte Hagenows Bürgermeister Thomas Möller. Laut Wehrführer Jan Meyer könne man alle möglichen technischen Raffinessen in die Einsatzleitwagen einbauen. „Aber die löschen dann auch nicht von alleine das Feuer. Es kommt immer noch auf die Mannschaft an.“ Das neue Fahrzeug wird mit Kommunikationsmitteln und entsprechender Ausrüstung zur Führung taktischer Einheiten ausgestattet sein. „Damit können wir die Einsätze künftig besser koordinieren“, so Jan Meyer, der sich bei diesen Worten sofort an den Unwettereinsatz vor ziemlich genau zwei Jahren erinnert, als 50 Kameraden unterwegs waren, um den Fluten Herr zu werden.

 

Mit acht Fahrzeugen gleichzeitig können sie jetzt ausrücken, so Jan Meyer. Vorausgesetzt, es seien genügend Kräfte vor Ort. Da viele der derzeit 59 aktiven Feuerwehrleute auswärts arbeiten, sei es vor allem in der Woche tagsüber nicht immer so einfach. „Wir könnten noch Leute gebrauchen“, appellierte der Wehrführer.

Auch wenn der Hagenower Stützpunkt ansonsten technisch gut ausgestattet ist, bleibt ein kleines Sorgenkind: Ab 2018 steht die nächste große Investition in Hagenow an. Dann muss die Wehr eines ihrer Löschfahrzeuge ersetzen. Als „Erstangriffsfahrzeug“ könne es laut Jan Meyer schon heute nicht mehr genutzt werden. Er ist aber zuversichtlich, dass sie auch dieses große Päckchen geschnürt kriegen. „Alles, was wir bisher angepackt haben, ist auch realisiert worden“, so Jan Meyer, der einen treffenden Vergleich zieht: Mit der Feuerwehr sei es wie mit einem großen Haus – wenn man mit allem durch ist, fängt man wieder von vorne an."

 

Franca Niendorf: Gewappnet für den nächsten Großeinsatz: Schweriner Volkszeitung (04.08.2016)

 

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