Ausbau Eisenbahner Straße

Im Oktober diesen Jahres sollen die Baumaßnahmen in der Eisenbahner Straße beginnen. Das Bauvorhaben wird bis über ein Jahr lang dauern.


"Nach jahrelangem Ringen soll jetzt die marode Eisenbahnerstraße in Hagenow ausgebaut werden. Schon im Oktober diesen Jahres rollen dort die ersten Bagger an, um Bäume entlang des etwa 470 Meter langen Abschnittes zwischen Busbahnhof und Tunnel zu fällen. Mehr als ein Jahr könnten dann die Bauarbeiten dauern.

Eine unruhige Zeit für die Gewerbeanlieger. Sie sorgen sich um ihre Zufahrten. Ein Jahr voll sperren? „Wie soll das funktionieren?“, fragt etwa Frank Facklam, Alba-Betriebsleiter. Auch die Verkehrsbetriebe hoffen auf einen Kompromiss für ihre Linienbusse, die die Verbindungsstraße passieren. Durch den parallelen Ausbau der L04 in Hagenow Heide müssen sie sich bald um zwei große Baustellen schlängeln. Drittes Sorgenkind: die Anliegerbeiträge. Das Vorhaben war deshalb bereits einmal gescheitert, weil mitunter über 100 000 Euro pro Betrieb fällig gewesen wären. Und diese Information hätte es laut Anlieger lediglich mittels Brief gegeben.

Jetzt lag ein neuer Förderantrag mit besseren Aussichten für die Anlieger beim Land. Sechs Jahre lang. Das Vorhaben „musste sehr gut begründet werden“, sagt Dirk Wiese, zuständiger Fachbereichsleiter in Hagenow. Jetzt sollen 75 Prozent Fördermittel fließen für den knapp 900 000 Euro teuren Bau. Vor zwei Jahren war noch von 1,1 Millionen Euro die Rede. Die konkrete Summe stehe aber erst nach den Ausschreibungen fest, sagt Dirk Wiese. Erst dann könne man auch mit den Anliegern über genaue Summen sprechen.

6,50 Meter breit soll die neue Fahrbahn werden. Straßenlampen und ein kombinierter Geh- und Radweg sind geplant. Diese Anbindung zum Bahnhof sei wichtig, betont Hagenows Bürgermeister Thomas Möller. Bisher gehen Fußgänger am Fahrbahnrand der viel befahrenen Straße. Es sei sogar die Fahrbahn mit der höchsten Lkw-Belastung in der Stadt, hieß es Anfang 2014 im Bauausschuss. Und sie sei für diesen Verkehr längst nicht mehr ausgelegt. Deshalb müsse dort auch schnellstmöglich etwas passieren.

Allein aufs Gelände von Jörg Rühmling fahren bis zu 100 Lkw pro Woche. Beim Nachbarn Alba rollen im Minutentakt Laster und Autos mit Anhängern auf den Hof. Eine alternative Zufahrt gibt es nicht. Wie Stadt und Planungsbüro das Problem während der Bauzeit lösen könnten, haben sie gestern zusammen mit Anliegern beraten. Die Idee des Planers Jan Wulf: Die Zufahrten mit Schotter verbreitern und in Abschnitten bauen. Asphaltiert werden soll dann an einem Wochenende. Ob das so umzusetzen ist, „wird spannend“, sagt Frank Facklam vom Alba. Die Straße über ein Jahr voll zu sperren, so wie es laut Anlieger zunächst vorgesehen war, käme für keinen der Unternehmer infrage. Schließlich gehe es um Existenzen, so Jörg Rühmling. Der Geschäftsmann lobt aber Kooperation von Stadt und Planungsbüro: „Dieses Mal haben sie es richtig angefasst. Es kann nur miteinander gehen.“

Während der Bauzeit bleibt die Straße nur für Anlieger passierbar. Für den Durchgangsverkehr wird sie gesperrt. Eine Umleitung erfolgt über die Bahnhofstraße."

 

Franca Niendorf: Im Oktober rollen die Bagger an: Schweriner Volkszeitung (10.08.2016)

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