Dirk Wiese von der Hagenower Stadtverwaltung blickt auf das Baugeschehen in Hagenow im Jahr 2016 zurück. Vorhaben am Kietz wird europaweit ausgeschrieben.
"Hagenows Bürgermeister Thomas Möller ist mit der Entwicklung der Kommune im Jahr 2016 zufrieden. „Ich musste aber in dem einen Jahr meiner bisherigen Amtszeit lernen, dass ich ein bisschen geduldiger werden muss, was bestimmte Vorgänge betrifft. Manches dauert eben länger als gedacht, weil Verwaltungsabläufe ziemlich kompliziert geworden sind, beim Landkreis und beim Land. Von da her hätte ich mir gewünscht, dass wir in diesem Jahr das eine oder andere hätten schneller bearbeiten können. Mit den Planungen, die wir angeschoben haben, denke ich, wird sich in den kommenden Jahren in Hagenow doch einiges tun, gerade im Hinblick auf das Baugeschehen“, ist sich Bürgermeister Thomas Möller im SVZ-Gespräch sicher.
Was ist im auslaufenden Jahr in Hagenow alles in baulicher Hinsicht passiert? Welche Vorhaben wurden in Angriff genommen, welche abgeschlossen? Wo gibt es Nachholbedarf? SVZ sprach darüber mit dem Ressortleiter aus der Hagenower Stadtverwaltung, Dirk Wiese.
Schulsportanlage Kietz: Er verweist auf die Schulsportanlage auf dem Kietz, die mit einem Gesamtkostenumfang von rund 350 000 Euro fertiggestellt und übergeben werden konnte. „Damit ist ein langwieriger Prozess der Abstimmung, den Sportplatz wieder für die schulische Nutzung zur Verfügung zu stellen, abgeschlossen“, sagte er mit Hinweis darauf, dass es sich dabei um den ersten Bauabschnitt handelt, der realisiert wurde. Im Rahmen der Initiative „Leader alternativ“ wird dort der zweite Bauabschnitt umgesetzt. Dazu seien bereits Fitnessgeräte geliefert, die allerdings aufgrund der Witterung jetzt nicht aufgestellt werden. „Im Grunde genommen handelt es sich um einen Bewegungspark, der entlang der Sportanlage geschaffen wurde. Dort wird es verschiedene Inseln geben, auf denen die Fitnessgeräte stehen werden, an denen man sich ertüchtigen kann. Angesprochen werden sollen vor allem die Anwohner vom Kietz mit diesem Angebot“, macht Wiese deutlich.
Ausblick Neubau Hortgebäude Kietz: Im Rahmen der Stadtentwicklungsrichtlinie hat die Kommune einen Antrag beim Landesförderinstitut für die Förderung des Neubaus des Hortgebäudes laufen, ist weiter zu erfahren. Die Kommune erwartet zeitnah für das Vorhaben eine Förderzusage. Das Hortgebäude beinhaltet einen Multifunktionsraum.
„Eine Aussage zur grundsätzlichen Förderfähigkeit haben wir bereits erhalten. Jetzt liegen uns wiederholt Nachforderungen vor, die wir zu erfüllen haben. Wir sind immer noch bestrebt, die Schulsanierung voranzutreiben, um in diesem Zusammenhang auch die Turnhalle zu erneuern“, macht Bürgermeister Thomas Möller den Anspruch der Kommune deutlich, den Schulstandort Kietz zu festigen und auszubauen.
Nach den Worten von Dirk Wiese sollen in dem neuen Gebäude auf dem Kietz mehr als 200 Hortkinder betreut werden, die derzeit über verschiedene Einrichtungen verteilt sind.
Die Baukosten lagen bei der jüngsten Schätzung für das Hortgebäude mit dem Multifunktionsraum und der Gestaltung der Außenanlagen bei insgesamt 3,8 Millionen Euro. Eine Förderung soll über den europäischen Fonds für regionale Entwicklung erfolgen. Die Vorbereitung des Projektes sei sehr komplex, weil es europaweit ausgeschrieben werden muss, was sehr aufwendig ist. „In die Außenanlagen des Hortgebäudes, so ist die derzeitige Planung, soll das Labyrinth integriert werden, um den gesamten Bereich dort besser bewirtschaften zu können“, ist weiter von Dirk Wiese zu erfahren.
Rückblick Tiefbau: Nach langem Antragsprozedere erhielt die Kommune den Zustimmungsbescheid für die Förderung der Eisenbahnerstraße. Mit den ersten Arbeiten sei bereits 2016 begonnen worden. „Wir mussten eine Ausschreibung aufheben. Die mit der Förderung bereitgestellten Finanzierungsmittel wurden überschritten, was wahrscheinlich auch mit der guten konjunkturellen Lage im Zusammenhang steht. Eine erneute Ausschreibung läuft, Ende Januar wird es einen Submissionstermin geben. Wir gehen planmäßig davon aus, dass wir zur Sitzung der Stadtvertretung am 2. Februar 2017 das Los für den Straßenbau und für die Arbeiten der Stadtwerke für die Vergabeentscheidung vorlegen können“, ist weiter von Dirk Wiese zu erfahren. Die Stadt rechnet für den grundhaften Ausbau der Eisenbahnerstraße mit einem Kostenumfang von rund 900 000 Euro.
In der Planung befindet sich ein P+R-Parkplatz, wo heute der wilde Parkplatz an den Schranken in Hagenow Land besteht. Die Kosten liegen hier bei rund 500 000 Euro, Förderung ist beantragt. Möglicherweise ist für 2017 der Baubeginn vorgesehen, so Wiese weiter.
„Und wir sind froh, bei all den Problemen der Anbindung der Verkehre, die stark gehindert sind, dass wir in diesem Jahr den Baubeginn für den grundhaften Ausbau der L04 in Hagenow Heide geschafft haben. Entsprechend der Kostenteilungsvereinbarung tragen wir als Kommune einen finanziellen Part was Baustelleneinrichtung und Nebenanlagen betrifft.
Planerisch haben sich die Ausschüsse mit der Weiterführung der Sanierung der Post- und der Wasserstraße befasst. „Dabei geht es um den zweiten Bauabschnitt der Poststraße einschließlich des Ausbaus des Bereiches Kreuzung Hagenstraße. Wir haben die Basis, den Ausbau als Förderantrag zu stellen, weil wir in der Stadtsanierung als Schwerpunkt diese Maßnahme im kommenden Jahr in die Umsetzung bringen wollen. Wir streben einen Baubeginn im Sommer an“, blickt der Fachbereichsleiter voraus. Außerdem plant die Kommune eine Kleinsportanlage an der Stadtschule am Mühlenteich hinter der Sporthalle Teichstraße. Dafür erfolgt die Abstimmung zu den Fördervarianten. Eigenmittel seien in die Investitionsplanung 2017 aufgenommen. Eine Ausführung sei Ende 2017 oder Anfang 2018 vorgesehen.
Dieter Hirschmann: "Kietz: Hortgebäude in der Planung", Schweriner Volkszeitung (29.12.2016)
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