Planung am Lindenplatz geht voran

Hagenow will die Sanierung im Zentrum voranbringen und dabei Bürger mit ihren Ideen involvieren / 2017 zunächst nur Planungsphase.


"Mit Verzug schiebt die Stadt Hagenow jetzt die Sanierungspläne für den Lindenplatz im Zentrum an. „Wir müssen und wollen da Bewegung reinbringen“, sagt Dirk Wiese im Bauausschuss am Dienstagabend. Der zuständige Fachbereichsleiter betont zugleich, dass in diesem Jahr zumindest die Planungen vorankommen sollen. Die Stadt will gewisse Rahmenbedingungen vorgeben, aber gleichzeitig die Bürger aufrufen, Ideen mit einzubringen. Schließlich sei der Lindenplatz ein zentraler und wichtiger Ort.

 

Soweit ist der Prozess aber noch nicht. Derzeit erkundet die beauftragte LGE Landesgrunderwerb MV GmbH den Markt nach potenziellen Projektentwicklern. Sechs Büros hat sie angeschrieben und um erste Plangedanken gebeten. „Wir wollten sehen, wie sie rangehen“, begründet Uwe Klötzer von der LGE. Zum Teil sind auch schon Vertreter vor Ort gewesen. Und „alle haben gesagt, Hagenow ist richtig schön.“

 

Bewertet wurden die Planer nach Kriterien wie Referenzen, Verfügbarkeit vor Ort, Preis. Der Lindenplatz sei ein wichtiger Ort in Hagenow, so Klötzer, weshalb die Verantwortlichen in der Nähe sein sollten. Ihre Angebote reichen von 84 000 bis 150 000 Euro.

 

Aus allen Kriterien hat die LGE jetzt drei Favoriten ermittelt. Alle wissen um die Wünsche der Stadt. „Es gibt Vorgaben, die uns wichtig sind“, sagt Dirk Wiese. Bedacht werden sollten zum Beispiel die Nutzung zum Altstadtfest und als Markt. Aber auch Kunst am Bau sei ein Thema, wie etwa ein Wasserspiel. Und Uwe Klötzer von der LGE bestätigt, dass sowohl die Nutzung mit allen technischen Voraussetzungen wie Strom-, Wasser- und Bühnenanschlüsse in Einklang mit dem Denkmalschutz gebracht werden soll. Gleichwohl letzterer in einer Stadt wie Hagenow über allem stünde. „Bedenken Sie aber auch, dass der Platz hauptsächlich ein Veranstaltungsort ist“, sagt Ausschussmitglied Detlef Schlüter (CDU). Er dürfe nicht zugebaut werden.

 

Bernd Thieke vom Senioren- und Behindertenbeirat in Hagenow appelliert erneut daran, an die Barrierefreiheit zu denken. „Haben die Planer Erfahrungen damit?“ Uwe Klötzer beruhigt: Alle hätten das Thema drauf. Gleichzeitig bittet Thieke die Stadt darum, rechtzeitig in die Planungen einbezogen zu werden.

 

Das soll er, genauso wie alle Bürger der Stadt. „Es ist wichtig, dass nicht wir alleine das entscheiden“, sagt Bürgermeister Thomas Möller. Schließlich sei der Lindenplatz der wichtigste in der Stadt. „Es ist ihr Platz, und deshalb sollen sie mitentscheiden.“ Zwar gebe die Verwaltung gewisse Rahmenbedingungen vor, zu denen die Einwohner aber Ideen einbringen sollen. Dazu will er nochmal konkret aufrufen. In einem späteren gemeinsamen Workshop mit Einwohnern und Planungsbüro könnte dann offen diskutiert und abgewogen werden, so Möller. Am Ende stehe im Optimalfall ein Entwurfsvorschlag.

 

Die Sanierung des Lindenplatzes ist „unser Schwerpunktvorhaben der Stadtsanierung in den nächsten Jahren“, sagt Fachbereichsleiter Dirk Wiese. Fördermittel dafür sind laut Uwe Klötzer bereits bewilligt und können abgerufen werden. Umlagen für die Bürger werde es nicht geben.

Eigentlich war die Umsetzung früher geplant. Doch durch den Baustopp in der Poststraße (SVZ berichtete) ist das Projekt ein Jahr im Verzug."

 

Franca Niendorf: "Lindenplatz: Stadt schiebt Pläne an", Schweriner Volkszeitung (19.01.2017)

Kommentar schreiben

Kommentare: 0