Modernisierung Papiersammelsystem

Landkreis setzt beim Altpapier auf moderne Plastebehälter und tauscht derzeit in großem Stil die Behältnisse im Landkreis aus.


"Es geht ganz schnell, das Team der Firma Alba-Nord ist eingespielt. In einem Riesen-Stahlcontainer kommen die neuen 1100-Liter-Rollbehälter gleich mit. Per Kran werden sie binnen Minuten an ihren Standort gehievt. Danach nimmt das Austauschteam die alten Stahlcontainer samt Altpapier an Bord. Schnell werden die nagelneuen Tonnen noch in Position gerollt. Dann geht es weiter. So passierte es gestern in Picher, Bresegard und Kuhstorf. Und so geht es schon seit Wochen - der Landkreis modernisiert sein Papiersammelsystem.

 

 

Nicht ohne Grund. Zum einen hat jetzt der Kreis die Regie in dem Bereich komplett übernommen. Zum anderen soll ja im Interesse aller Bürger möglichst viel Papier eingesammelt werden, so die politische Ansage der Kreisspitze. Denn jede Tonne Papier, die der Kreis zu guten Preisen verkaufen kann, soll noch höhere Gebühren in anderen Bereichen verhindern. Bisher scheint die Rechnung zumindest nicht schief zu gehen. Steffen Grünwaldt, der Leiter des kreislichen Abfallwirtschaftsbetriebes, erklärte gestern auf Nachfrage, dass der Kreis im Januar 1200 Tonnen Altpapier eingesammelt habe. Diese Summe sei vergleichbar mit der von Januar 2016. Für das Jahr lasse sich zu den Sammelergebnissen noch keine Prognose abgeben. Der Januar sei in Sachen Papier nicht der stärkste Monat im Jahr.

 

 

Derzeit wird alles, was im Landkreis mit dem Thema Abfall zu tun hat, genauestens verfolgt. Und so geschah es auch mit der Austauschaktion für die Container in der jüngsten Sondersitzung des Betriebsausschusses Abfall. Dort hielt der Vorsitzende Stefan Lange ein Foto hoch, das ein Fahrzeug der Alba- Nord bei der Papierentleerung zeigte. Wie das denn sein könne, wo doch der Landkreis jetzt selbst entsorge, wurde Betriebsleiter Grünwaldt gefragt. Klare Antwort, die neuen Entsorgungsfahrzeuge des Kreises können die Stahlcontainer gar nicht entsorgen, denn dafür braucht man einen Kran am Fahrzeug. Auf der anderen Seite war der Wechsel zu den neuen Rollcontainern an den öffentlichen Stellplätzen sowieso geplant. Und so wurde Alba-Nord für die Übergangszeit von zwei Monaten noch einmal beauftragt.

 

 

Sie sind 2005 gekauft worden, schwer, und vor allem reparaturanfällig, die alten Stahlcontainer. Die werden jetzt an 366 Stellplätzen ausgetauscht, dafür werden 994 neue Container aufgestellt, die in ihrem Fassungsvermögen etwas kleiner sind. Die alten Behälter, die alle im Besitz des Kreises sind, werden verschrottet. Steffen Grünwaldt: „Wir tauschen nicht einfach aus, sondern haben uns jeden Standort nach unseren Erfahrungen genau angesehen.“ Und so bekam Kuhstorf gestern statt zweier alter gleich drei neue Container.

 

Insgesamt bleibt es in Sachen Papier bei der Mischung von Hol- und Bringsystem. Am weitestens verbreitet sind die Papiertonnen in den Haushalten, doch die Stellplätze in den Städten und Gemeinden bleiben wichtig.

Angesichts der neuen Papierbehälter fallen nun die schäbig gewordenen Glassammelbehälter besonders ins Auge. Doch die fallen in die Zuständigkeit der dualen Systeme und nicht des Kreises."

 

Mayk Pohle: "Abschied von den Stahlcontainern", Schweriner Volkszeitung (22.02.2017)

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