Schnelleres Internet in Hagenow

Quelle: Schnnerleres Internet in Hagenow, Schweriner Volkszeitung, 19.05.2017
Quelle: Schnnerleres Internet in Hagenow, Schweriner Volkszeitung, 19.05.2017

Am 19.05 war Baubeginn für das Verlegen von insgesamt 18 Kilometern

Glasfaserkabeln / 26 neue Verteiler werden aufgestellt /

Kosten: 1,4 Millionen Euro

 


Wenn der Bürgermeister noch selbst Hand anlegt, dann ist das wohl ein Zeichen, dass tatsächlich eine wichtige, technische Neuerung in Hagenow auf den Weg gebracht wird. So war Thomas Möller schon morgens in der Bahnhofstraße 36 zu einem Termin eingeladen, der für die Stadt der Startschuss in ein neues Zeitalter der Internetnutzung bedeuten könnte.

Bis Ende Oktober nämlich soll das Netz der Stadt quasi auf Breitband umgestellt werden und dazu werden von der Telekom 18 Kilometer Glasfaserkabel verbaut und 26 neue Verteiler aufgestellt. „Hochtrabend könnte man sagen, dass wir fit sind für das 21. Jahrhundert und seine technischen Anforderungen. Gerade unsere Gewerke und Geschäfte werden von der schnelleren Datenübertragung enorm profitieren. Das Beziehen und Tauschen von Daten in höherem Tempo steigert die Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Möller.

Kunden müssen von selbst aktiv werden

Im Detail bedeutet die Umstellung von Kupfer auf Glasfaser, dass in etwa 80 Prozent des Netzes von Ende Oktober an Bandbreiten bis zu 100 Megabits pro Sekunde (MBit/s) erreicht und angeboten werden können.

Krux allerdings ist: Die Nutzer brauchen Telekom-Verträge. Alte Verträge werden umgewandelt und für etwa 45 Euro kann man künftig Highspeed-Surfen. „Neukunden hätten es noch besser“, sagt Arndt Gries vom Kommunikations-Riesen. „Wer einen neuen Vertrag mit uns macht, bekommt im ersten Jahr das günstige Angebot von 19,90 Euro.“ Natürlich übernimmt die Telekom den gesamten Bau nicht aus reiner Nächstenliebe. Refinanziert werden die Maßnahmen, die die Stadt und ihre Bewohner technisch erheblich voran bringen, selbstredend durch Vertragsabschlüsse. Anders als in vielen anderen Städten in MV hat die Telekom in Hagenow nämlich schnell signalisiert, dass sie selbst tätig werden wird. Fördergelder von Bund und Land waren somit hinfällig. Letztlich wird der Endverbraucher, in der Regel dann ein Telekom-Kunde, die Kosten tragen müssen, für einen Router und den Vertrag mit dem schnelleren Signal, der in verschiedenen Tarifen angeboten wird - je nach Größe des Datendurchsatzes. Von 16 bis 100 MBit/s gibt es hier mehrere Modelle. Aktiv werden müsse der Kunde allerdings selbst, so Griese.

Knapp 500 Meter werden gegraben

1,4 Millionen Euro Kosten hat die Telekom mit der Umstellung auf Glasfaser und den dazugehörigen Baumaßnahmen. Die Planungen sind abgeschlossen, jetzt wird gegraben. Allerdings wird auf der gesamten Strecke von 18 Kilometern nur 500 Meter gebuddelt werden müssen. Im Gros werden Leerrohre genutzt, durch die die Glasfaserkabel gezogen werden. Wichtig sind an den Verteilerkästen die Verbindungen neuer und bestehender Leitungen, die quasi „geschweißt“ werden müssen. Nach einem solchen Prozess durfte Bürgermeister Möller selbst kontrollieren wie gut die neue Leitung ist. „Keine Verluste. Na das sieht gut aus“, so Möller. Schade, dass das gesamte Netz erst Ende Oktober in Betrieb genommen wird, wenn fast alle Teile der Stadt angeschlossen sind.

Mario Kuska: "Schnelleres Internet in Hagenow", Schweriner Volkszeitung (19.05.2017)

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