"Drinnen ist nur der Geschäftsführer“, sagt Hans-Georg Frericks von der IG Metall. Die gesamte Belegschaft von Schmitz Cargobull in Toddin betrete dagegen derzeit nicht die Firma und
halte sich lieber im Streik-Camp auf. Die Stimmung dort war bis zuletzt entspannt. Das Arbeitsgericht hatte dem Konzern Ende Mai untersagt, weitere Schritte in Richtung Standortschließung
zu unternehmen, außerdem hatte der Aufsichtsrat am Dienstag seine Entscheidung zur Schließung des Werks vertagt. Zunächst sollen erst einmal alle Möglichkeiten geprüft werden. Die Freude
darüber währte bei der Gewerkschaft und den Mitarbeitern allerdings nur kurz. „Schmitz Cargobull hat eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung des Streiks beantragt“, teilte uns
Frericks gestern Abend mit. „Am Freitag gibt es dazu eine Anhörung vor dem Arbeitsgericht.“ Der Konzern begründe den Antrag damit, dass der Streik in unternehmerische Prozesse eingreife.
Die Standortschließung sei beschlossene Sache. Es ist also möglich, dass ein Richter den Streik beendet und nicht, wie der von der Gewerkschaft
angestrebt, die Verhandlungen über einen Beschäftigungssicherungs- bzw. Sozialtarifvertrag."
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