FOC-Gespräch der Umlandgemeinden

Die Idee der Runde: Was bietet man den Hunderttausenden Besuchern an, die laut Konzept bereits im ersten Jahr des Outletcenters nach Wittenburg kommen sollen. Auch unser Wirtschaftsförderer Roland Masche war mit dabei.


Seit dem 13. Dezember, dem Tag als das „Ja“ für das Wittenburg Village aus Schwerin kam, ist aus der vagen Hoffnung eine konkrete geworden. Weit vor den ersten Planungen haben sich rund um die Stadt Wittenburg Gemeinden und Städte zusammengetan, um für die Besucher von Outlet und Feriendorf ein Angebot zu stricken. Auch die Landeshauptstadt Schwerin ist mit an Bord.

Die Idee der Runde: Was bietet man den Hunderttausenden Besuchern an, die laut Konzept bereits im ersten Jahr des Outletcenters nach Wittenburg kommen sollen.

Erstes Fazit nach der Analyse der beauftragten Strategieberatung „Projekt M“: In Sachen Tourismus sieht es in diesem Teil Westmecklenburgs bisher trübe aus. Nur wenige Hotels mit ordentlichen Klassifizierungen, viel zu wenige Ferienwohnungen auf dem Land, ein ziemlich lückenhaftes Angebot in der Gastronomie und allenfalls einzelne Angebote von Städten und Gemeinden. Nur das Angebot in Schwerin verbessert das Bild in dem Bereich wesentlich, ohne die Landeshauptstadt sieht es finster aus.

Zentrale Frage aus Sicht der Berater: Welchen Mehrwert kann die Region den neuen Gästen bieten, um Anreize für einen längeren Aufenthalt oder einen Wiederbesuch zu schaffen?

Dass es derzeit recht mager aussieht, wissen auch die Verantwortlichen in den Gemeinden. Egal ob Bürgermeister Harald Jäschke aus Boizenburg, Wirtschaftsentwickler Roland Masche aus Hagenow oder Holthusens Bürgermeisterin Marianne Facklam: Sie alle sehen im geplanten Village den Anlass, die Misere im ländlichen Tourismus zu beenden. Und das nicht nur für die neuen Besucher sondern auch für die eigenen Leute. Facklam: „Für uns liegt Wittenburg um die Ecke, und natürlich freuen sich unsere Bürger darauf, künftig ins dortige Spaßbad gehen zu können.“ Bündelung der Kräfte ist dann auch nach Ansicht aller das Gebot der Stunde. Wobei Förderer Roland Masche auch die Bedenken und Ideen der Einzelhändler aus der Region berücksichtigt sehen will. Volker Wünsche, Sprecher der van der Valk Gruppe Deutschland, bekannte in der Runde, dass sein Unternehmen als Teil der Investoren natürlich ein großes Interesse daran habe, dass es für die künftigen Besucher ein möglichst breites Angebot gäbe. Auf der einen Seite Schwerin, auf der anderen Lübtheen. Alle setzten auf Effekte, die das Projekt bringen könnte. Womit aber nicht nur reine Informationsangebote für Touristen gemeint sind. Die Gemeinden erwarten vom Land da auch handfeste Unterstützung, beispielsweise in der Infrastruktur. Radwege zum Beispiel. Derzeit gibt es nicht einmal zwischen Wittenburg und Zarrentin eine sichere Verbindung. Die Liste ließe sich fortsetzen über Bushaltestellen oder vernünftige Nahverkehrsverbindungen. In diesem Punkt gibt es ja aktuell vielversprechende Kontakte zwischen dem Landkreis und der Stadt Schwerin.

Gastgeberin Margret Seemann war froh, dass diese Runde der Touristiker, die schon im vergangenen Jahr tagte und deren Arbeit vom Land gefördert wird, Bestand hat. „Wittenburg alleine kann da gar nichts machen, wir sind auf alle und jedes Angebot angewiesen. Schließlich wollen auch wir, dass die Besucher länger bleiben.“ Sie hoffe, dass diese Form der Zusammenarbeit in einer Region auch in anderen Bereichen Schule mache.

Die Arbeit in der Gruppe wird nun fortgesetzt, noch im Januar sollen alle übergreifenden Ämter und Institutionen befragt werden. Das Konzept soll dann in zehn Monaten stehen. 

Mayk Pohle, "Village, das Hoffen auf Touristen", Schweriner Volkszeitung 18.01.2017 Seite 7


Kommentar schreiben

Kommentare: 0