Ländliche Grundstücke begehrt

Hauptsächlich Interessierte aus dem Großraum  Hamburg  suchen Bauland in und um Hagenow.


Jede Gemeinde ist gut beraten, dort wo es möglich ist, Bauflächen anzubieten, um einen Einwohnerzuwachs zu erreichen. Es gebe Nachfragen vor allem aus dem Hamburger Umland nach Bauplätzen in Hagenow und Umgebung, ist aus der Amts- und der Stadtverwaltung zu erfahren.

Darauf reagiere die Stadt Hagenow, wie Dirk Wiese von der Stadtverwaltung, im SVZ-Gespräch sagte. „Natürlich spüren wir die Nachfrage nach Baugrundstücken und die nehmen wir ernst. Wir möchten hier vor allem auf private Entwicklungen verwiesen, die wir über die B-Pläne unterstützen“, sagte er im SVZ-Gespräch und macht u.a. auf den B-Plan Nr. 42 an der Hagenow Heide Chaussee aufmerksam, auf dem letztendlich bis zu 16 neue Baugrundstücke geschaffen werden können. Außerdem gibt es private Flurstücke und vereinzelte Flächen in der Innenstadt, so u.a. in der Bahnhofstraße in Hagenow Land. Zudem sei die Stadt nach seinen Worten in Gespräche mit privaten Eigentümern im Bereich der ehemaligen Gärtnerei.

Während die Stadt ausgesuchte Bauplätze für Häuslebauer anbieten kann, sieht es in den Gemeinden rund um Hagenow, im Amtsbereich Hagenow Land also, schon etwas komplizierter aus. Die weiter steigende Nachfrage nach Bauplätzen kann nicht überall befriedigt werden. So macht der Moraaser Bürgermeister Dieter Quast im SVZ-Gespräch beispielsweise darauf aufmerksam, dass die Gemeinde derzeit keine freien bebaubaren Flächen mehr habe.

„Wir sind jetzt dabei zu überlegen, wo noch Möglichkeiten bestehen, Bauwilligen einen Platz anzubieten. Doch das dauert, weil es mit entsprechenden Planungen zusammenhängt. Denn wir haben Anfragen vor allem aus dem Großraum Hamburg und aus dem Bereich Schwerin nach Bauplätzen. Offensichtlich wollen viele junge Familien ihre Kinder im ländlichen Raum groß ziehen“, so Quast im SVZ-Gespräch. Wie Ute Möbius, die Bürgermeisterin von Toddin, auf Nachfrage sagte, gebe es in ihrer Gemeinde auf privaten Flächen Baugrundstücke. Am Ortseingang von Hagenow kommend habe nach ihren Worten eine junge Familie mit dem Bauen begonnen. In diesem Bereich an der Hauptstraße gebe es noch weiteres Bauland, allerdings privates, so die Bürgermeisterin.

Auf SVZ-Nachfrage sagte Heike Boldt, sie ist im Amt Hagenow Land für die Bauleitplanung zuständig, dass es in den Gemeinden durchaus Anstrengungen für Ansiedlungen gibt. „In den Gemeinden Moraas, Kirch Jesar und Gammelin existieren bestehende Bebauungspläne, die bereits in den 90-er Jahren enstanden sind. Dort gibt es mitunter noch Möglichkeiten, einzelne Bauplätze zu erwerben“, erläutert sie. Hinzu kommt der B-Plan in Bandenitz, der jetzt aktualisiert werde. „Dort werden 18 Baugrundstücke neu entstehen. Auch der Neubau der Kindertagesstätte ist dort vorgesehen. Die Gemeinde beginnt demnächst mit der Erschließung und wird auch die Vermarktung übernehmen“, so Heike Boldt weiter. Nach ihren Worten sei es aufgrund des regionalen Raumentwicklungsprogramms sehr schwierig für Gemeinden, grundsätzlich neue B-Pläne zu erstellen.

Überdies nutzten Gemeinden in den vergangenen Jahren außerdem die Möglichkeit, im Innenbereich Bauwilligen Flächen anzubieten. So wurden u.a. in Moraas, Picher und Gammelin Ergänzungsflächen bebaut. Nach ihren Informationen erteilte die Verwaltung in den vergangenen zwei Jahren Baugenehmigungen für insgesamt 74 Eigenheime in den Dörfern rund um Hagenow, auf Baugebieten, auf Ergänzungsflächen oder auch auf privaten Grundstücken. Die Bauflächen seien in den Gemeinden vor allem rund um Hagenow, wie u.a. in Pätow Steegen, Kuhstorf oder Picher, recht ausgeschöpft. Die Nachfrage übersteige das Angebot. Solche Standortfaktoren, wie die Autobahnanbindung, Kinderbetreuung, Einkaufsmöglichkeiten spielen bei der Wahl dabei immer eine wichtige Rolle.

Wer sich über Baugrundstücke informieren möchte, kann das im Bauamt der Hagenower Stadtverwaltung sowie im Amt Hagenow Land gern tun, heißt es aus beiden Verwaltungen.

Dieter Hirschmann, "Ländliche Grundstücke heiß begehrt", Schweriner Volkszeitung, 01.02.2018, Seite 8