Premium-Gewerbegebiet Sudenhof

Es ist die erfreuliche Nachricht auf die Roland Masche, Wirtschaftsförderer der Stadt Hagenow, schon lange gewartet hat. Die Metropolregion Hamburg hat ihre Gewerbeflächenkonzeption (Gefek) überarbeiten lassen und das „Industrie- und Gewerbegebiet Sudenhof“ mit aufgenommen. 


„Unsere jahrelangen Bemühungen sind damit von Erfolg gekrönt“, so Masche. Zusätzlich gab es noch ein großes Bonbon obendrauf. Denn nach Bewertung aller 222 Gewerbeflächen in der Metropolregion hat „Sudenhof“ ein ganz besonderes Prädikat bekommen: Es wurde als Premiumgewerbefläche ausgewiesen.

Und dieser „Erste-Klasse-Stempel“ wurde wahrlich nicht leichtfertig vergeben. Nur insgesamt 29 Flächen in der Metropolregion haben ihn überhaupt bekommen. In den Landkreisen Ludwigslust-Parchim, Nordwestmecklenburg und der Landeshauptstadt Schwerin sogar nur sechs Gebiete, neben Sudenhof u.a. auch Valluhn/Gallin und Lübesse. Zudem bekam Boizenburg das Prädikat potenzielles Premiumgebiet.

Dabei seien die Bewertungen auch unter einem hohen, einheitlichen Maßstab erfolgt, meint Roland Masche. „Um ein Premiumstandort zu sein, muss das Gewerbegebiet verschiedenste Kriterien erfüllen. Zunächst muss es ein gestandenes Gebiet sein, wo sich international tätige Firmen angesiedelt haben. Dann müssen auch noch Flächen frei sein, wo sich andere größere Unternehmen ansiedeln und vernetzen können.“ Letzteres sei beispielsweise ein Grund, warum Zarrentin und Wittenburg nicht als Premiumgebiet im Konzept ausgewiesen wurden. Sie seien zurzeit dicht und hätten nicht mehr genügend Platz.

Ein weiteres Kriterium sei die Infrastruktur gewesen. „Zumindest beim Internet sind wird da sehr gut aufgestellt. Wir haben eine Bit-Rate die bis zum Giga-Bereich hochgeschraubt werden kann. Im Bereich Verkehrsanbindung haben wir allerdings nicht so gut abgeschnitten, weil uns ein Autobahnanschluss oder auch eine Kaikante fehlt“, so Masche. Ansonsten spräche für das Gewerbegebiet Sudenhof, dass dort an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr produziert werden kann und das auch emissionsintensiv. Damit seien aber nicht Abgase gemeint, sondern der Geräuschpegel. Er könne in Sudenhof höher sein, als in anderen Gewerbegebieten.

Für die Stadt bedeutet diese Bewertung nun, dass sie die Gewerbefläche intensiv bewerben kann. „Wir werden unsere Aktivitäten dort ansiedeln, wo die Erfolgschancen am größten sind.“ Ein besonderes Auge hat Roland Masche dabei auf die Ernährungsbranche und auch den Metallbau. Für beide Industriezweige gebe es in der Region einen funktionierenden Arbeitsmarkt. Daneben würde es auch schon erste Gespräche mit Unternehmen aus Hagenow geben, die sich erweitern möchten. „Was wir aber auf gar keinen Fall wollen, sind Firmen, die sich Flächen auf Vorrat kaufen und irgendwann mal bauen wollen“, so Masche. In Hagenow laute das Motto: Kaufen und loslegen. R

Robert Lehmann, "Sudenhof ist erste Klasse", Schweriner Volkszeitung 20.02.2018, Seite 7