K27 wird erneuert

Landrat Rolf Christiansen hat die Kreisstraße 27 bei einem kurzfristigen Besuch in Zwölf Apostel zur Chefsache gemacht und zum ersten Mal seit Jahren konkrete Pläne offen gelegt. 


„Ich bin hier, um die ganze Diskussion um die schlechteste Kreisstraße zu versachlichen. Und um zu beweisen, dass der Kreis diese Aufgabe mit seine Straßen schon immer ernst genommen hat. Doch wir konnten nicht eher starten, das Geld war einfach nicht da. Mit diesem Haushalt hat sich die Lage geändert, wir können wieder handeln.“

Wie das aussieht, erklärte der zuständige Fachdienstleiter des Kreises Hans-Georg Zwang. Es beginnt mit dem Neubau der Brücke über den so genannten Nagelsbach nahe des Dorfes Zwölf Apostel. Die Planungen für den Neubau der kleinen, aber wichtigen Brücke seien fertig und würden gegenwärtig durch das Schweriner Straßenbauamt geprüft. Hintergrund sind Fördermittel, die der Kreis für diese Baumaßnahme eingeplant hat. Zwang ging trotz aller Probleme davon aus, im August mit dem Abriss und dem Neubau der Brücke beginnen zu können. Das sei nur bei Vollsperrung möglich. Als Bauzeit sind in etwa drei Monate veranschlagt. Die Kosten liegen im sechsstelligen Bereich, Genaueres ließe sich erst nach der Ausschreibung sagen.

Fest steht auch, dass die bisherige Kreuzung der Kreisstraße 27 und 26 zu einem Kreisverkehr umgebaut werden soll. An der Kreuzung hatte es in den vergangenen Jahren schwere Unfälle gegeben. Zeitgleich treibt der Kreis die Planungen für die Komplettsanierung der K 27 von der Kreuzung an der Dreilützower Chaussee bis einschließlich der Ortsdurchfahrt Zwölf Apostel an. Das schließt den Bau eines Radweges mit ein. Wann genau gebaut wird, steht noch nicht fest. Sowohl der Landrat als auch sein Fachdienstleiter bestätigten, dass der Kreis grundsätzlich die ganze Kreisstraße sanieren will, also bis zur Einmündung auf die B 321 nahe Sandkrug. Allerdings hänge das von den Haushaltsmitteln der kommenden Jahre ab.

Während Wittenburgs Bürgermeisterin Margret Seemann die Nachricht zumindest mit Freude aufnahm, geht das Wittendörps Bürgermeister Bernd Ankele alles zu langsam. „Mich stört, dass die gefährlichen Zustände hier jahrelang bekannt waren und die Politik uns allein gelassen hat.“ Ankele ärgert auch, dass seine Gemeinde nun 16 000 Euro in die Hand nehmen muss, um die Straßenlampen von Zwölf Apostel auf die andere Straßenseite zu verlegen. Der Grund: Da fast alle Leitungen auf einer Straßenseite liegen und alles neu gebaut werden muss, wäre die Lösung ohne Verlegung der Straßenlampen noch teurer. Landrat Christiansen forderte in diesem Zusammenhang vom Land ein Investitionsprogramm für kommunale Straßen. Mit den bisherigen Einnahmen sei die Sanierung des Straßensystems in allen Kreisen des Landes einfach nicht zu stemmen. Bisher gäbe es noch keine klaren Signale vom Land. 

Mayk Pohle: "Jetzt geht es los auf der K 27", Schweriner Volkszeitung (07.04.2018), Seite 7