Die Winterferien haben gestern begonnen, die Ungewissheit bei vielen Schülern und Eltern hingegen bleibt. Denn die Hagenower Schulen sind samt und sonders überlastet. Sowohl die Europaschule als auch die Heincke-Schule können keine Kinder mehr aufnehmen. Zahlreiche Anträge von Schülern aus den Bereichen Lübtheen, Picher und Vellahn musste die Stadt Hagenow schon ablehnen. Die Wahlfreiheit für Eltern und Schüler, die eigentlich ab der 5. Klasse gilt, ist in der Hagenower Region derzeit abgeschafft.
Die Winterferien haben gestern begonnen, die Ungewissheit bei vielen Schülern und Eltern hingegen bleibt. Denn die Hagenower Schulen sind samt und sonders überlastet. Sowohl die Europaschule als auch die Heincke-Schule können keine Kinder mehr aufnehmen. Zahlreiche Anträge von Schülern aus den Bereichen Lübtheen, Picher und Vellahn musste die Stadt Hagenow schon ablehnen. Die Wahlfreiheit für Eltern und Schüler, die eigentlich ab der 5. Klasse gilt, ist in der Hagenower Region derzeit abgeschafft.
„Wir können es nicht ändern, wir müssen zunächst die Kinder unserer Grundschulen unterbringen. Die Wahlfreiheit gilt nur, sofern es an den Schulen die Kapazitäten dafür gibt. Und die haben wir einfach nicht“, erklärt Birgit Heimcke von der Hagenower Stadtverwaltung die aktuelle Lage.
Das Gedränge an den Schulen beginnt schon in den künftigen ersten Klassen. Allein für die Europaschule gibt es hier 78 Anmeldungen, die Gesamtschülerzahl der Schule liegt bei 520 Kindern. Schulleiterin Heike Heubner bestätigte, dass ihre Schule keine Kinder mehr aktuell aufnehmen könne. Arne Helmrich, Leiter der Heincke-Schule, weiß Ähnliches zu berichten. Besonders eng wird es dort mit dem neuen Schuljahr bei den künftigen 5. Klassen. Auch ohne Anträge aus den Schulen der Umgebung stehen aktuell 102 Kinder auf der Liste, das sind die Mädchen und Jungen aus der Grundschule am Mühlenteich sowie die jetzige 4. Klasse aus der Gammeliner Grundschule. Aktuell steht noch nicht fest, ob es nun vier oder doch fünf fünfte Klassen werden.
Dazu kommen die üblichen Unsicherheiten, die im Mecklenburger Schulsystem liegen. So ist derzeit nicht klar, wie viele Schüler aus den jetzigen sechsten Klassen in Richtung Gymnasium gehen werden. Nach den Empfehlungen der Lehrer werden es etwa 30 Prozent des Jahrganges sein. Doch nach den Erfahrungen an der Heincke-Schule sind es wahrscheinlich 50 Prozent, weil ehrgeizige Eltern ihre Kinder unbedingt zum Abitur schicken wollen. Das Problem: Viele schaffen es dann doch nicht und kehren nach einem halben Jahr zurück.
Die Schülerzahl ist das eine, die Zahl der Klassen das wichtigere Problem. Denn die brauchen Räume, und freie Klassenräume haben beide Schulen nicht mehr.
„Wir sind schon eine Weile auf der Suche nach Lösungen“ bestätigte Birgit Heimcke von der Stadt Hagenow. Sie und ihre Kollegen mussten sich in den Vergangenheit auch schon Beschimpfungen von enttäuschten Eltern gefallen lassen. Die Not ist groß. So wurde auch schon beim benachbarten Robert-Stock-Gymnasium gefragt, ob es noch freie Räume gebe. Die Antwort war negativ. Jetzt ruhen die Hoffnungen auf Kapazitäten in der Beruflichen Schule in der Hagenower Bahnhofstraße. Die Anfrage läuft noch. Wenn das nicht funktioniert, wird Hagenow sich wohl auch sehr schnell Gedanken über Ersatzlösungen, sprich Container, machen müssen. Offiziell bestätigen will das aber noch niemand.
Und die Ursachen für die knappen Plätze an den Schulen? Da kann Birgit Heimcke nur spekulieren. „Wir haben unsere Kinder in der Stadt, die Geburtenzahlen sind seit Jahren hoch. Es gibt aber auch Zuzug in die Region und es gibt den Wunsch vieler, in Hagenow zur Schule zu gehen. Und all das zusammen bekommen wir derzeit nicht unter einen Hut.“
Es geht auch anders, in Lübtheen beispielsweise. Dort sind die Klassenstärken deutlich niedriger, die Zahl der Ausfälle gering, bestätigt Schulleiter Andreas Cordt. Und das schon seit Jahren.
Maxi Pohle "Hagenower Schulen am Limit", Schweriner Volkszeitung 02.02.2019, Seite 7